Einleitung

ἡ φύσις οὐθὲν ποιεῖ μάτην

Die Natur tut nichts umsonst.“  (Aristoteles)

Die nasenrückenerhaltende Methode (Dorsal Preservation) ist ein modernes Verfahren in der ästhetischen Nasenkorrektur.

Der menschliche Nasenrücken ist eine hochkomplexe dreidimensionale Einheit aus feinen knorpeligen und knöchernen Strukturen, die sowohl funktionell als auch ästhetisch von zentraler Bedeutung sind. Während bei konventionellen Verfahren diese Struktur entfernt und anschließend deutlich vereinfacht rekonstruiert wird, bleibt sie bei nasenrückenerhaltenden Methoden wie Let Down oder Push Down erhalten und wird gezielt umgeformt.

Durch dieses filigrane Vorgehen sinkt das Risiko für Unregelmäßigkeiten und narbige Verziehungen deutlich. Gleichzeitig wirkt das Ergebnis besonders natürlich, da die komplexe Anatomie des Nasenrückens bewahrt bleibt. Denn die Natur tut nichts umsonst.

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Nasenrückenerhalt: Methode

Eine nasenrückenerhaltende Nasenkorrektur erfolgt in zwei Schritten:

  1. Die knöcherne Nasenpyramide wird von der Gesichtsbasis gelöst: Push-Down/Let-Down
  2. Die Höhe und Position der knorpeligen Nasenscheidewand (Septum) werden angepasst.

Ergänzend wird die Spannung zwischen Knochen und Knorpel des Nasenrückens gelockert, sodass sich der Nasenrücken als anatomische Einheit absenken, neu ausrichten und gezielt in seiner Form verändern lässt, ohne ihn zu entfernen oder zu zerstören.

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anatomische Zeichnung eines push-downs
anatomische Zeichnung eines push-downs

1A. Push‑Down

Bei der Push-Down-Technik wird das gesamte knöcherne Nasengerüst vom umliegenden Gesichtsknochen gelöst und als Einheit nach unten verlagert („impaktiert“). Die Methode eignet sich besonders bei Höckernasen oder Schiefnasen. Durch das gezielte Absenken verkeilt sich der Nasenknochen mit dem Mittelgesicht: Das Ergebnis ist sehr stabil.

Illustration eines Let-Downs: ein Knochenstreifen wird am Nasenbein entnommen, um den Nasenrücken abzusenken
Illustration eines Let-Downs: ein Knochenstreifen wird am Nasenbein entnommen, um den Nasenrücken abzusenken

1B. Let-Down

Die maximale Absenkung der knöchernen Nasenpyramide in das Mittelgesicht ist zum einen anatomisch begrenzt, zum anderen kann bei schmalen Nasen das zusätzliche Volumen im Inneren zu einer Einengung und damit zu einer eingeschränkten Nasenatmung führen.

Um auch große Höcker oder schmale Nasen nasenrückenerhaltend und funktionell zu korrigieren, wird bei der Let Down Technik seitlich zusätzlich ein schmaler Knochenspan entnommen. Die Nasenpyramide sinkt anschließend gleichmäßig ab, ohne in das Mittelgesicht hineinzuragen.

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2. Maßnahmen Nasenscheidewand

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Preservation bei Höckernasen

Bei einer Höckernasenkorrektur mittels Preservation wird der knöcherne Anteil des Höckers in die Gesichtsebene verlagert, während der knorpelige Anteil durch gezielte Spannung gegensätzlich gebogen wird. Durch diesen Höhenausgleich zwischen Knorpel und Knochen verschwindet der Höcker.

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Preservation bei Schiefnasen

Bei einer angeborenen Schiefnase ist eine Seite der knöchernen Nasenpyramide deutlich höher ausgeprägt als die andere, sodass die Nase optisch zur kürzeren Seite kippt. Im Rahmen einer nasenrückenerhaltenden Schiefnasenkorrektur wird dieser Höhenunterschied ausgeglichen und die Nasenscheidewand so angepasst, dass die Nasenachse wieder mittig verläuft. Dargestellt ist eine medizinische Korrektur.

Flügelknorpel gelb, knorpeliger Nasenrücken blau, interdomales Ligament rot, Ligamentum pitantuy pink, scroll-ligament grün

Preservation: Erhalt von Bandstrukturen

Neben dem Nasenrücken können auch andere anatomische Strukturen erhalten werden. Hierzu zählen bandartige Bindegewebsfasern, die die Stabiliät der Nasenspitze kontrollieren. Hierzu zählen das Ligamentum pitanguy, das scroll-Ligament und das interdomale Ligament.

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Risiken und Grenzen

Auch wenn die nasenrückenerhaltende Methode (Dorsal Preservation) viele Vorteile bietet, ist sie nicht frei von Risiken. Bleibt eine Spannung zwischen Knochen und Knorpel unzureichend gelöst, kann ein leichter Resthöcker bestehen bleiben oder sich in den ersten Wochen nach der Operation erneut ausbilden.

Da der knöcherne Nasenrücken vom Mittelgesicht gelöst wurde, kann es im Rahmen der Narbenbildung zu einem leichten Zug in eine Richtung kommen. Eine gezielte Massage in der Frühphase der Heilung kann solche Asymmetrien meist gut korrigieren.

Muss der Nasenrücken deutlich abgesenkt werden – etwa bei ausgeprägten Höckern –, kann sich an der Nasenwurzel eine tastbare oder sogar sichtbare Stufe bilden. Diese Unebenheit lässt sich in der Regel durch ein aufliegendes Knorpeltransplantat unauffällig ausgleichen.

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