Einleitung

„Venustas est species ex omni parte cum ratione congruens.“

„Schönheit ist das Erscheinungsbild, das in jeder Hinsicht mit dem richtigen Maß übereinstimmt.“ – Vitruv, De architectura, Buch III

Ein Nasenhöcker wird von vielen als störend empfunden. Er lässt das Gesicht streng wirken, dominiert das Profil und verleiht der Nase eine prominente Erscheinung. Bei einer ästhetischen Korrektur geht es nicht nur darum, den Höcker abzutragen. Ziel ist eine weichere Linienführung, damit das Erscheinungsbild in jeder Hinsicht mit dem Maß übereinstimmt.

Inhalt
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Was ist eine Höckernase?

Eine Höckernase ist eine konvexe Erhebung im Nasenrücken, meist am Übergang vom knöchernen zum knorpeligen Teil der Nase. Dieser Befund zählt zu den häufigsten anatomischen Varianten und entsteht in der Regel durch genetische Faktoren. Seltener ist er Folge eines Traumas oder einer früheren Operation.

In der operativen Einteilung unterscheidet man zwei Formen nach Lozović et al.:

V-förmiger Höcker

Die Höckerform zeigt zwei klar voneinander getrennte Linien: eine von der Stirn zur Nasenwurzel (Radix), eine zweite von der Nasenwurzel zum sogenannten Rhinion. Dieser Punkt markiert den Übergang vom knöchernen zum knorpeligen Nasenrücken. Der Höcker entsteht durch einen geknickten Übergang zwischen Knochen und Knorpel. Diese Form ist besonders gut geeignet für nasenrückenerhaltende Techniken.

S-förmiger Höcker

Hier liegt die Konvexität nicht im Knorpel-Knochen-Übergang, sondern im knöchernen Anteil selbst. Der höchste Punkt befindet sich am sogenannten Kyphion oberhalb des Rhinions. Diese Form ist technisch anspruchsvoller zu korrigieren, da die knöcherne Wölbung gezielt abgetragen oder umgeformt werden muss.

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Anatomische Illustration einer V‑förmigen Höckernase im Profil. Beschriftet sind Nasion (N) und Rhinion (R); kein Kyphion vorhanden.
V-förmiger Höcker: Der Höcker entsteht durch einen Knick am Übergang vom knöchernen zum knorpeligen Nasenrücken.

Anatomische Illustration einer S‑förmigen Höckernase im Profil. Beschriftet sind Nasion (N), Kyphion (K) und Rhinion (R).
S-förmiger Höcker: Der Höcker entsteht durch eine konvexe Wölbung der knöchernen Nase. Der höchste Punkt liegt oberhalb des Rhinions.

Fiktive Federzeichnung im Stil von Dürer: Gesicht des David von Michelangelo mit charakteristischer Höckernase – Beispiel klassischer Schönheit.
Fiktive Federzeichnung im Stil von Dürer: Gesicht des David von Michelangelo mit charakteristischer Höckernase – Beispiel klassischer Schönheit.

Höckernase: Makel oder Ausdruck von Charakter

Michelangelos David gilt als Inbegriff männlicher Schönheit. Sein Gesicht zeigt perfekte Proportionen. Was viele jedoch nicht bemerken: David hat einen deutlichen Nasenhöcker.

Vor allem bei Männern kann ein Höcker das Profil markanter und charaktervoller erscheinen lassen. Auch bei bekannten Schauspielerinnen und Models, die vielfach um ihr Aussehen beneidet werden, findet sich häufig ein dezent angedeuteter Höcker. Die Nase wirkt dennoch schön, auf natürliche Weise und nicht operativ stilisiert.

Ein Nasenhöcker wird dann zum ästhetischen Problem, wenn er durch seine Größe das Gesicht dominiert und den Blick von den Augen ablenkt.

Antiker Bildhauer mit Meißel betrachtet eine Büste mit Höckernase – symbolische Darstellung chirurgischer Planung
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Moderne Methoden der Höckernasenkorrektur

Die Höckernasenkorrektur hat sich in den letzten Jahren methodisch stark weiterentwickelt. Ein Nasenhöcker lässt sich heute schonend entfernen, ohne dass der Nasenrücken wie früher mit dem Meißel abgetragen werden muss. Besonders bei v-förmigen Höckern ist dies oft mit Erhalt des Nasenrückens (Preservation) möglich, in manchen Fällen sogar ohne dass die Haut vom Nasenrücken gelöst werden muss. Das Ergebnis der modernen Höckernasenkorrektur wirkt natürlich und zeigt keine Zeichen einer operierten Nase.

Bei s-förmigen Höckern muss der konvexe Nasenrücken zunächst aus der kyphotischen in eine gerade Form umgewandelt werden. Moderne Technik wie die Piezochirurgie ermöglichen dabei eine millimetergenaue, gewebeschonende Abtragung des Knochens. So können auch ausgeprägte Höcker kontrolliert und gewebeschonend entfernt werden.

ausführliche Informationen zur ästhetischen Nasenkorrektur
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Weitere Nasendeformitäten und ihre ästhetische Korrektur

Nicht immer ist allein ein Höcker für ein auffälliges Profil verantwortlich. Auch andere Deformitäten können Form und Wirkung der Nase erheblich beeinflussen.

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