Einleitung

Was ist eine Sattelnase?

Als Sattelnase bezeichnet man eine Deformität des Nasenrückens, bei der dieser in seinem mittleren Drittel sichtbar eingesunken ist. Die charakteristische Vertiefung erinnert in ihrer Form an einen Reitsattel – daher die Bezeichnung. In der Profilansicht entsteht ein deutlicher Bruch in der Linienführung, der sowohl ästhetisch als auch funktionell störend wirken kann.

Ursächlich für eine Sattelnase ist meist der Verlust von tragender Knorpel- oder Knochensubstanz im Bereich des Nasenseptums oder der Nasenbeine. Die häufigsten Auslöser sind:

– Verletzungen (z. B. durch Nasentrauma oder Frakturen)

– Vorangegangene Operationen mit übermäßiger Entfernung von Septumknorpel

– Chronisch-entzündliche oder autoimmune Erkrankungen (z. B. Granulomatose mit Polyangiitis)

– Drogeninduzierte Gewebeschäden (v. a. durch intranasale Kokainanwendung)

– Infektionen oder Strahlentherapie im HNO-Bereich

Nicht immer ist die Ursache unmittelbar erkennbar. In vielen Fällen entwickeln sich die Veränderungen schleichend – mit zunehmender Einziehung des Nasenrückens und funktioneller Beeinträchtigung der Nasenatmung.

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Ritter auf einem Pferd in einer historischen Kupferstich-Illustration, inspiriert von Dürer. Die Sattelnase des Reiters ist im Profil gut erkennbar – Symbol für den Einbruch des Nasenrückens.
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Therapie der Sattelnase

Die Behandlung einer Sattelnase richtet sich nach dem Ausmaß der Deformität und dem Zustand des knorpeligen und knöchernen Nasengerüsts.

Bei einer milden Ausprägung mit stabilem Gerüst kann in seltenen Fällen ein Auffüllen mit Hyaluron in Erwägung gezogen werden. Diese Maßnahme ist rein symptomatisch und nur dann vertretbar, wenn die anatomischen Strukturen intakt sind – etwa bei einem kleinen Dorsaleinbruch ohne funktionelle Einschränkung.

Liegt ein strukturell instabiles oder zerstörtes Septumgerüst vor – etwa nach Voroperationen, Resorption oder entzündlichen Prozessen –, ist eine chirurgische Rekonstruktion notwendig. In solchen Fällen erfolgt meist eine subtotale Septumrekonstruktion, bei der das tragende Zentrum der Nase neu aufgebaut wird.

Zur Dämpfung und Formgebung können anschließend freier Knorpel – etwa als Turkish Delight oder als diced cartilage in PRF – auf den Nasenrücken aufgebracht werden.

Bei ausgeprägtem Substanzverlust ist für die Wiederherstellung der Statik und Projektion der Nase in der Regel die Verwendung von Rippenknorpel erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie unter Nasennachkorrektur.

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FAQ zur Sattelnase

Eine Sattelnase entsteht meist durch den Verlust tragender Strukturen – zum Beispiel nach einer Nasenoperation, durch Trauma, Autoimmunerkrankungen oder intranasalen Drogenkonsum. Auch Infektionen oder Knorpelresorption können zur Einsenkung des Nasenrückens führen.

Die Heilung dauert in der Regel mindestens ein halbes Jahr – insbesondere wenn freier Knorpel wie Turkish Delight oder diced cartilage verwendet wird. Der neu aufgebaute Nasenrücken muss zunächst vollständig einheilen und durch körpereigenes Gewebe stabilisiert werden. In dieser Zeit sollte konsequent auf das Tragen einer Brille verzichtet werden, da bereits geringer Druck die Form beeinträchtigen kann. Das endgültige Ergebnis ist meist nach sechs bis zwölf Monaten beurteilbar.

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Andere Deformitäten der äußeren Nase

Jede Formveränderung bringt eigene Ursachen, Auswirkungen und chirurgische Besonderheiten mit sich. Entdecken Sie typische Nasendeformitäten wie Höckernase, Spannungsnase oder Knollnase – und wie sich diese operativ korrigieren lassen.

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